Andacht 27.März 2020

Du aber sei nüchtern in allem" (1. Tim 4,1)

Andacht von Pastor Stefan Löbermann - 27.März 2020

Liebe Geschwister und Freunde

Wir erleben viel Kraft. Wir schauen auf blühende Bäume. Auch kreative Wege der Zuwendungen blühen unter uns auf in diesen Frühlingstagen.

Besonders in Krisenzeiten werden uns vielfältige Kräfte geschenkt.  
In der Frühlingszeit höre ich gerne dem Gesang der Vögel zu. Wohl dem, der heute Tankstellen und auch „Dankstellen“ hat. In unruhigen Zeiten ist für mich Musik eine solche Tankstelle. Vor Ostern höre ich gerne Bachkantaten. Auch die mutmachenden Worte des Paulus an den jungen Timotheus vernehmen wir als einen Dreiklang: Gott aber schenkt uns den Geist der Kraft, der Liebe und Besonnenheit. (2.Tim.1,7)  

In und mit der Kraft (dynamis) erklingt auch die Besonnenheit.   

Es ist bemerkenswert, dass Gott seine Hilfe nicht einseitig sendet. Besonnenheit erscheint in Verbindung mit Kraft und Liebe. Der Geist Gottes bewirkt also gemeinsame Anstrengungen und verbindet viele Gaben. Das Wort „sophrosyne“, das hier im Griechischen steht, meint so etwas wie die Herrschaft der Vernunft. Andere übersetzen es als „Verständigkeit“ oder „Selbstbeherrschung“. Es erklingen unterschiedliche Bedeutungen und Aspekte mit. Glücklicherweise scheint momentan die Sonne. Gerne laufe ich in frischer Luft und setzte mich bewußt auch der Sonne aus. Ich lasse mich be-sonnen. Ja im deutschen Wort Besonnenheit finden wir mittig den Begriff Sonne. Besonnenheit verbinde ich deshalb gerne mit Licht, mit Klarheit und Energie. Der besonnene Mensch wird beschienen und strahlt etwas aus. Er wirkt souverän, ruhig, gefasst und klar. Besonnene können klar denken, vernünftig reden, übersichtlich planen und verantwortlich handeln. Gott sei Dank begegne ich in diesen Tagen besonnenen Menschen, die gemeinsam singen und beten: 

Sonne der Besonnenheit,

gehe auf in unserer Zeit;

brich in deinem Volke an,

dass die Welt es sehen kann.

Erbarm dich Herr.

(GHS 463,1) Text: Christian David, Bearbeitung Otto Riethmüller 1932; Stefan Löbermann 2020)